Ziel sollte sein, dass Mensch und Hund zufrieden sind und ein
harmonisches Zusammenleben führen.
Im folgenden Abschnitt werden Beispiele geschildert, die Ihnen
die Wahl der Hundeschule bzw. des Trainers erleichtern. Daneben wird
auch auf weit verbreitetes Fehlverhalten von Hunden eingegangen, denn
dieses zeigt häufig eine falsche Schulung des Hundetrainers bzw. -führers
auf.
Jeder
Hundebesitzer sollte sich schon im Voraus Gedanken machen, welche
Anforderungen er an seinen Hund stellt, d.h. ob eine
Beschäftigungstherapie oder eine Schulung im eigentlichen Sinn benötigt
wird. Bei manchen Hunden reicht es völlig aus spazieren zu gehen,
Stöckchen zu holen etc. oder sie mit Breitensport, Agility, Dog Dancing
usw. zu beschäftigen. Für viele temperamentvolle Hunde, vom Welpen
angefangen, ist dies jedoch nicht der richtige Weg.
Es gibt zahlreiche Hundeschulen, aber unter den vielen Angeboten kann
man leicht den Überblick verlieren. Zudem braucht es keine besondere
Qualifikation, um eine Hundeschule zu eröffnen. Im Allgemeinen geht ein
Hundebesitzer davon aus, dass jede Hundeschule die nötige Qualifikation
besitzt. Aber ist das auch wirklich der Fall? Es gibt keine staatlich
Aufsicht. Ein Hundetrainer muss auch keine Prüfung vor einer Innung
ablegen. Was also letztlich wirklich zählt, sind die Praxiserfahrung und
entsprechende Leistungsnachweise.
Im Laufe meiner fast 30-jährigen Erfahrung habe ich zahlreiche
Methoden kennen gelernt, angefangen vom härtesten Umgang mit den Hunden
bis hin zur sanftesten Beschäftigungstherapie. Bei keiner dieser
Methoden konnte ich feststellen, dass die Hunde einen vertrauensvollen
Gehorsam zum Hundeführer entwickelten.
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Es sollen nicht noch mehr Hundebesitzer und Hunde durch falsche
Ratschläge und Methoden, die nur aus menschlicher Sicht sinnvoll
erscheinen, zu Schaden kommen! Sie sollten bei der Hundeschule bzw. beim
Trainer Ihrer Wahl nachfragen, welche Methode dort bzw. von ihm
angewandt wird.
Ein Klickertraining und ähnliche Methoden können bis zu einem
gewissen Punkt der Erziehung hilfreich sein. Reagiert Ihr Hund nur
begrenzt oder gar nicht auf Füttern und Spielen? Einem Hund, dessen
Jagdtrieb größer ist als sein Fress- bzw. Spieltrieb ist, kann man mit
diesen Methoden nicht Gehorsam beibringen.
Beispiel Wolfsrudelverhalten: Beschwichtigungssignale usw.
helfen Ihnen zwar, den Hund besser zu verstehen, doch einen Hund, der
sich leicht ablenken lässt, kann man so nur teilweise unter
Kontrolle bekommen. Es gibt gewisse Grifftechniken mit den Händen, die
den Hund zur Unterwerfung zwingen können. Dies kann je nach
Veranlagung des Hundes dazu führen, dass er sich ängstlich zeigt (sich
entzieht) oder sogar beißt, wenn man ihn anfassen oder streicheln
möchte.
Es nützt wenig, wenn der Hundetrainer der Meinung ist, er habe Recht,
doch Ihr Hund höre eben nicht. Jeder, der die Meinung vertritt, seine
Methode sei die (einzig) richtige, soll es an Ihrem Hund vorführen,
nicht an einem anderen.
Denn wer nimmt gern einen fremden Hund und führt ihn vor? Jeder, der
die nötige Erfahrung hat und sich seiner Sache sicher ist!
Sollte ein Trainer sich weigern, an Ihrem Hund vorzuführen, was er
Ihnen zuvor in der Theorie vermittelt hat, fehlt ihm die
praktische Erfahrung. Wie sollen Sie die Methode später umsetzen können,
wenn der Trainer selbst nicht dazu in der Lage ist?
Lassen Sie sich nicht unzählige Theoriestunden aufdrängen - es ist
gar nicht so einfach, theoretische Erkenntnisse in die Praxis
umzusetzen.
Viele Hundebesitzer werden nicht ausreichend oder falsch geschult. Zu
lernen, wie ein Hund denkt, reicht nicht aus. Zumeist werden die Fehler
am oberen Ende der Leine gemacht. Zu lernen, wie Sie Hilfsmittel (Leine,
Halsband, Futter und Spielzeug) so einsetzen können, dass Ihr Hund es
richtig versteht, und infolge dessen überzeugt und freudig Ihre
Kommandos ausführt, ist der richtige Weg!
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